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Bist du hart wie Eisen? Ist dein Wille genau so unzerstörbar wie dieses Metall? Und macht dir auch unmenschliche Hitze nichts aus? Dann bist du genau der Richtige für den Ironman! Schon ein „normaler“ Triathlon der Olympischen Distanz über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und ein abschließender Zehn-Kilometer-Lauf fordert den Athleten alles ab. Die eisernen Menschen absolvieren dies aber im Training.
Der berühmteste Ironman findet jährlich auf Hawaii statt. Dort sind 3,86 km im Wasser, 180,2 km auf dem Rad und ein Marathon (42,195 km) zu absolvieren. „Ironman“ ist eine geschützte Marke der World Triathlon Corporation. Es gibt verschiedene Wettbewerbe mit diesen Distanzen, die als Langdistanz-Triathlon eingetragen sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Ironman: Aus drei mach eins

Nach einem Staffellauf diskutierten Teilnehmer darüber, welche Sportler die ausdauerndsten seien. Sie sprachen über die verschiedenen Ultramarathonläufe, Radrennen sowie Langstreckenschwimmen auf Hawaii und kamen auf die Idee, drei bestehende Wettbewerbe miteinander zu verbinden. Fünf Männer waren begeistert und sagten ihre Teilnahme zu. Nur ein Jahr später war es soweit: Der Waikiki Roughwater Swim (3,86 km), das Around Oahu Bike Race (um drei Meilen auf 180,2 km verkürzt, um am Wasserausstieg zu starten) sowie der Honolulu-Marathon wurden kombiniert und damit ein legendärer Wettbewerb geschaffen.

Letztlich nahmen am 18. Februar 1978 insgesamt 15 Männer teil, von denen zwölf das Ziel erreichten. Erster Ironman wurde Gordon Haller, der 11:46:40 Stunden benötigte. Knapp 30 Jahre nach der Premiere sagte Haller: „Es war eine verblüffende Erfahrung. Gewiss etwas, was ich in dieser Form am Anfang nicht erwartet hätte.“ Auch Harold Irving zeigte seinen eisernen Willen und kämpfte sich nach 21 Stunden als „Letzter“ ins Ziel.

Für die zweite Auflage meldeten bereits 50 Teilnehmer, doch das Wetter machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. Nach der kurzfristigen Verlegung um einen Tag starteten erneut nur 15 Athleten. Unter ihnen mit Lyn Lemaire eine Meisterschaftsradfahrerin, die sich als erste Ironwoman feiern lassen konnte und insgesamt Rang sechs belegte. Nach einem zehnseitigen Bericht in der Sports Illustrated nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Heute wird der Wettkampf als Weltmeisterschaft im Triathlon ausgetragen. Neben den Profis können auch Hobby-Sportler ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Eine deutsche Erfolgsgeschichte

1997 bei der 21. Auflage stand zum ersten Mal ein Deutscher auf dem Siegerpodest ganz oben. Thomas Hellriegel musste sich die beiden Jahre zuvor jeweils knapp geschlagen geben und belohnte sich als 26-Jähriger für seine Anstrengungen. Normann Stadler gewann den Mythos in den Jahren 2004 und 2006. Auch 2005 siegte mit Faris Al-Sutan ein Deutscher. Seit 2014 sind deutsche Sportler in Hawaii nicht mehr zu stoppen.

Nach Sebastian Kienle konnte sich Jan Frodeno zwei Jahre in Folge (2015, 2016) feiern lassen. Auch Patrick Lange gewann doppelt (2017, 2018), ehe erneut Jan Frodeno der Eisenman wurde (2019). Der erfolgreichste Tag aus deutscher Sicht war 8. Oktober 2016: Auf dem schwarz-rot-goldene Siegerpodest standen Frodeno, Kienle (2.) und Lange (3.).

2019 wurde es nochmals historisch. Mit Frodeno und Anne Haug gab es einen deutschen Doppelsieg. Die Bayreutherin ist die erste Deutsche, die nach 8:40:10 Stunden beim wohl härtesten Rennen der Welt gewinnen konnte. In diesem Jahr wird Haug sich mit nicht mit ihren Konkurrentinnen messen können. Aufgrund von Corona wurde der Ironman 2020 auf Hawaii abgesagt. „Gerade in dieser Zeit hinterfragt man sich, warum macht man diesen Sport eigentlich. Ich mache ihn nicht nur ausschließlich, um bei großen Wettkämpfen am Start zu stehen. Sondern weil ich besser werden will und wissen will, wo die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit sind“, sagt Haug.

Frankfurt als Qualifikation für Hawaii

Um am Ironman auf Hawaii teilnehmen zu können, muss man sich in einem der über 40 lizensierten Events qualifizieren. In Deutschland bietet sich die Chance dafür alljährlich in Frankfurt. Im Langener Waldsee, der rund 15 km südlich von Frankfurt liegt, beginnt der Triathlon mit dem 3,8 km langen Schwimmen. Anschließend absolvieren die Teilnehmer 180 km auf dem Fahrrad. Dabei führt sie die Strecke rund um Frankfurt und die Wetterau bis nach Friedberg, inklusive einiger Anstiege und Kopfsteinpflaster-Passagen.

Für Motivation des Marathonlaufs sorgen zahlreiche Zuschauer, welche die Sportler am Mainufer lautstark anfeuern. Insgesamt muss der Rundkurs vier Mal durchlaufen werden und endet am historischen Römerberg. Ein weiterer sehr bekannter Langstrecken-Triathlon findet in Roth statt.
Der erste Wettbewerb, bei dem drei verschiedene Sportarten miteinander verbunden wurden, fand bereits 1920 in Frankreich statt. Beim „Les Trois Sports“ wurden 3 km gelaufen, 12 km mit dem Rad zurückgelegt und der Fluss Marne schwimmend überquert. Diese Veranstaltung erlangte allerdings nie die große Aufmerksamkeit.

Ausrüstung: Das Equipment für einen Triathlon

Eigentlich benötigt man für einen Triathlon nur eine Badehose, Laufschuhe und ein Fahrrad. Doch das ist die Theorie. Um für einen sportlichen Wettbewerb dieser Art gut vorbereitet zu sein und mithalten zu können, ist eine richtige Ausrüstung sehr wichtig.
Beim Schwimmen sind

  • Badehose/Badeanzug
  • Schwimmbrille
  • und eventuell ein Neoprenanzug
    unerlässlich.

Die Grundausstattung der zweiten Disziplin:

  • Rennrad
  • Radhose
  • Helm.

Für das Laufen brauchst du

  • Laufschuhe
  • (kurze) Hose
  • T-Shirt (Funktionsshirt).

Je professioneller du deinen Triathlon angehen möchtest – und für einen Ironman unverzichtbar – sind weitere sehr nützliche Begleiter für das Training und im Wettkampf:

  • Laufgürtel (bietet genügend Platz für Schlüssel, Geld sowie ein Handy)
  • Startnummernband
  • Triathlonuhr
  • Schwimmbrett (alternativ Kickbuoy), Pullbuoy, Flossen, Schwimmpaddles
  • Funktionskleidung (lange und kurze Ausführung)
  • Laufjacke
  • Stirnlampe
  • Sonnenbrille (sollte fürs Laufen und Radfahren geeignet sein)
  • Mütze, Visor
  • Trinkflasche bzw. Gürtel mit Halterung fürs Lauftraining
  • Flaschenhalter für den Sattel
  • Triathlon-Aufsatz für die Zeitfahrposition
  • Sattel- oder Rahmentasche
  • Ärmlinge fürs Radfahren
  • Klickpedale und passende Schuhe

Ironman ist ein Mythos

Wenn du mit all dem ausgestattet bist, täglich mehrere Stunden trainierst und am Ende einen Körper sowie Willen aus Stahl hast, bist du genau der richtige für einen Ironman. Ob du dafür bis nach Hawaii reist oder dich in Frankfurt mit der Konkurrenz misst, sei dir überlassen.
Doch eines ist sicher: Wenn du nach insgesamt 226,255 absolvierten Kilometern die Ziellinie überquerst, kannst du richtig stolz auf dich sein. Egal, welcher Platz und Zeit am Ende zu Buche stehen. Auch wenn du es selber erst ein paar Tage später, wenn die Schmerzen nachlassen, so richtig realisieren kannst.

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